Einfache erste Mahlzeiten

Der Grundstein für gesunde Ernährungsgewohnheiten wird bereits im Mutterleib und in der frühen Kindheit gelegt: Ernährungsdefizite, die während der Schwangerschaft und bis zum Ende des zweiten Lebensjahres erworben werden, lassen sich im späteren Leben nur sehr schwer wieder ausgleichen.

Ausschließliches Stillen für ungefähr ein halbes Jahr ist wünschenswert und sinnvoll, geeignete Beikost soll abhängig vom individuellen Entwicklungsstand des Kindes, frühestens nach der vollendeten 17. Lebenswoche eingeführt werden.
Ab dem 5. Lebensmonat ist es Zeit, neue Lebensmittel und sämige Nahrung als Beikost einzuführen. Entschieden wird davon abgeraten, sämige Nahrung früher einzuführen, denn die Verdauungsorgane des Babys sind noch nicht reif genug, sich mit zusammengesetzter Nahrung auseinandersetzen zu können. Man sollte mit der Einführung nicht zu lange warten. Sämige Nahrung sollte bei allen Babys vor der 26. Lebenswoche eingeführt werden.

Erfreulicherweise wird heute betont, dass Kinder individuelle Zeichen für ihre Bereitschaft zur Beikosteinführung zeigen und dass diese vorrangig beachtet werden sollten. Auf diese Weise wird der Blick von starren Altersangaben und einem festen Schema hin zu einem individuellen Eingehen auf das Kind und sein ihm eigenes Entwicklungstempo verlagert.

In den ersten Wochen der Einführung von sämiger Nahrung müssen Eltern Geduld zeigen, denn die Einführung von Nahrung ist anfangs vor allem Lernen, Forschen und nicht eine bedeutende Ernährungsquelle. Die erste Nahrung, die wir dem Baby anbieten, sollte einfach sein und einen neutralen Geschmack haben, damit sich das Baby leichter daran gewöhnt.

Zuerst Gemüse einführen

Es ist ratsam zuerst Gemüse einzuführen, da es einen neutraleren Geschmack hat als Obst. Andernfalls können neue Lebensmittel wie Gemüse vom Baby abgelehnt werden, da sie im Vergleich mit süßem Obst einen weniger ausgeprägten Geschmack haben.

Als erstes Gericht kann dem Baby gekochter Reis angeboten werden, der zusammen mit Muttermilch (Milchnahrung) in einen Brei, dick wie eine Cremesuppe, passiert wird. Reis, beziehungsweise Kinder-Reis-Brei ohne Zuckerzusatz, ist ein neutrales Lebensmittel mit wenig Geschmack. Daher eignet sich Reis am Besten für das erste Gericht.

Wenn die Anfangsschwierigkeiten mit der Löffelmahlzeit nach der ersten Woche überwunden sind, kann mit gekochten und zu einem Brei passiertem Gemüse (Karotten, Zucchini, Karfiol, Brokkoli, Kohlrüben) fortgefahren werden, welches als Gemüse-Püree zubereiten oder der Muttermilch mit Reis beigeben werden kann. Führen Sie zunächst eine Gemüsesorte ein und erst nach ein paar Tagen eine weitere.

Als drittes Gericht können dem Baby gekochte und pürierte Kartoffeln mit einem Löffel Raps- oder Sojaöl (vorzuglich Bio-Qualität) angeboten werden. Der Kartoffelbrei wird dem bereits eingeführte Gemüse beigeben: gekochte Karotten, Zucchini, Karfiol, Brokkoli, Kohlrüben.

Anstelle von Muttermilch oder Milchnahrung kann Reis- oder Mais-Brei beigeben werden. Nach aktuellen Ernährungsrichtlinien für eine ausgewogene Ernährung von Babys ist es empfehlenswert, nach dem vollendeten 4. Lebensmonat und vor dem vollendeten 7. Lebensmonat, wenn das Baby noch überwiegend gestillt wird, Getreide in die Ernährung einzuführen, es darf auch glutenhaltiger Weizen sein. So wird die Gefahr der Entwicklung einer Zöliakie vermindert.

Die Einführung von Eiweiß

In dieser Lebensphase wird Eiweiß in Form von Fleisch in die Ernährung des Babys eingeführt. Mageres Putenfleisch, rotes Kaninchen- und Kalbfleisch sind die am besten geeigneten Fleischarten zu Beginn. Geflügel- und Kaninchenfleisch sind wegen ihrer kurzen Muskelfasern leicht verdaulich. Fleisch sollte zwei- bis dreimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. In dieser Lebensphase ist Fleisch die Hauptquelle von Eisen in der Ernährung des Babys, etwa 90 % des Eisenbedarfs muss mit Beikost gedeckt werden.

Die Bedeutung von hochwertigen Fettsäuren

Sobald einige Grundnahrungsmittel in die Ernährung des Babys eingeführt wurden, können diese in Milch-Getreide-, Obst-Getreide- und Fleisch-Gemüse-Breien kombiniert werden. Denken Sie daran, dass das Baby auch hochwertiges Fett benötigt, hierzu zählen vor allem pflanzliche Öle. Um das Baby mit allen essenziellen Fettsäuren zu versorgen, sollte eine Mischung aus hochwertigen Ölen wie Rapsöl, Sojaöl oder Olivenöl verwendet werden. Das Öl wird erst am Ende der Nahrungszubereitung beigegeben, damit die hochwertigen Fettsäuren nicht verkochen sondern erhalten bleiben. Einer Mahlzeit von 150–200 g wird ein Teelöffel Öl (ca. 7–9 g) beigegeben.

Idealerweise sollte für die Zubereitung der Breie frisches Gemüse, vorzugsweise in Bioqualität, verwendet werden.
Falls kein frisches Gemüse in guter Qualität verfügbar ist, kann man auch auf tiefgekühltes Gemüse zurückgreifen.
Der frisch zubereiteten Brei kann auch in kleineren Behältern eingefroren werden, jedoch nicht länger als drei Wochen. Besonders wichtig ist, dass den Breien kein Zucker und kein Salz beigeben wird!

Angepasste Familienkost

Ab dem 10. Lebensmonat wird das Kleinkind immer selbstständiger beim Essen. Es wünscht sich, an den Familienmahlzeiten teilzunehmen. Das Kleinkind kann aufgrund neuer Zähne, neben flüssiger und pürierter, auch feste Nahrung verzehren. Es reicht auch Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst in kleine Stücke zu schneiden. Der Pürierstab kommt  nicht mehr so häufig zum Einsatz. Wenn Sie eine Familienmahlzeit zubereiten, würzen sie erst nachdem die Portion für das Kleinkind beiseite genommen wurde.

Das bedeutendste neue Lebensmittel, das wir dem Kind anbieten, ist Brot.

Anstelle eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breies bieten wir ihm ein Mittagessen an, das Gemüse, Kartoffeln (oder Reis oder Teigwaren) und ein wenig Fleisch oder Fisch enthält.

Ein Getreide-Obst-Brei eignet sich gut für den Vormittags- und Nachmittagsmahlzeit.

Den Milch-Getreide-Brei und morgendliches Stillen ersetzen Sie mit einem Frühstück und Abendessen, die Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung, abwechselnd Brot oder Getreideflocken und abwechselnd Obst oder Gemüse, enthalten.

Das Kleinkind wird auf einen Ernährungsrhythmus eingestellt: 3 Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten (Vormittags- und Nachmittagsmahlzeit).

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